In der Monatszeitschrift „philatelie“ des Bundes Deutscher Philatelisten BDPh e.V. hat Michael Burzan im November 2011 eine Serie von Artikeln begonnen, die sich zum „Mammutprojekt“ entwickelt hat. Nachdem er in früheren Jahren bereits verschiedene Beiträge über Jean de Sperati und seine Reproduktionen seltener Briefmarken veröffentlicht hatte, ging es ihm in dieser Reihe darum, zumindest einmal die Erkenntnisse zusammenzufassen, die sich zu Ausgaben deutscher Sammelgebiete dokumentieren lassen.
Ausgangsbasis bildete das seltene Werk, das die British Philatelic Association in London 1955 herausgegeben hat, nachdem sie die Bestände des „Meisterfälschers“ von ihm persönlich angekauft und übernommen hatte: „The Work of Jean de Sperati“, dankenswerter Weise zu Verfügung gestellt aus der persönlichen Fachbibliothek von Wolfgang Maassen (Chefredakteur der „philatelie“ und Präsident der AIJP). Die aufwändig produzierte Edition in englischer Sprache wurde in einer limitierten Auflage von 500 Doppelbänden publiziert – Band 1 mit den Texten, Band II mit den Abbildungstafeln. Zur Ergänzung gab es Blätter, auf denen Reproduktionen von Sperati mit rückseitiger Kennzeichnung und Nummerierung enthalten waren. Diese Bände zählen heute zu den Kostbarkeiten der philatelistischen Fachliteratur und können je nach Umfang der Beilagen bis zu mehreren tausend Euro kosten. Ein Band mit weiteren Erkenntnissen, Ergänzungen und Korrekturen, die sich im Lauf der Jahrzehnte ergaben, wurde 2001 von Robson Lowe und Carl Walske veröffentlicht.
Die Artikelserie von Michael Burzan fasst zum einen die Beschreibungen der B.P.A. zu Speratis Reproduktionen in deutscher Sprache zusammen, unter Berücksichtigung von Korrekturen und Nachträgen. Zum zweiten werden konkrete Marktofferten berücksichtigt, bei denen Einzelstücke von Speratis Werken zum Angebot kamen. Ein dritter Punkt ist der Vergleich mit den Originalmarken, die Sperati reproduziert hat, ihren Merkmalen und Preisentwicklungen, wobei herausragende Exemplare vorgestellt werden. Biografische Notizen und Illustrationen zum Leben und zur Vorgehensweise des „größten Briefmarken-Fälschers aller Zeiten“ runden die Reihe ab. Viele tausend Abbildungen, Auktionsstücke, Beschreibungen und Preisangaben über mehr als hundert Jahre werden hierzu gesichtet und ausgewertet.
Die Veröffentlichung der Einzelbeiträge erfolgt in loser alphabetischer Folge der betroffenen Sammelgebiete von Altdeutschland, wobei der verfügbare Platz in den Heften und der erforderliche Zeitaufwand zur Erstellung der Beiträge entscheidend ist.
Bisher sind in dieser Reihe Artikel über Werke und Werte von Jean de Sperati zu den folgenden Sammelgebieten und Ausgaben erschienen :
– Baden
– Bayern
– Bergedorf
– Braunschweig
– Bremen
– Hannover
– Lübeck
– Mecklenburg-Schwerin
– Oldenburg